probe #8

26. Februar 2015:

Freud und Leid liegen sehr knapp beisammen.

Zum ersten Mal hatten wir durchgehend vier Stunden Probe, welch Freude, auch wenn nicht alle vereint. Spannung ist im Raum wahrnehmbar, möchten doch mehrere die eine oder andere begehrte Rolle. Für andere zählt der olympische Gedanke „Dabeisein ist alles“.

Zum Aufwärmen marschierten wir in verschiedenen Geschwindigkeiten konzentriert durch den Raum, bis eine Eisscholle schmolz und wir alle dichtgedrängt auf dem letzten Rest Platz suchten, um nicht ins eiskalte Wasser zu schlittern.

Auf der Bühne ist richtiges Artikulieren von Bedeutung, wäre doch schade, wenn so manches Wort verloren und nicht gesendet. So ließen wir Seifenblasen mit den drei Konsonanten „p-t-k“ im ganzen Raum zerplatzen und packten am Ende die Axt, hackten Holz bis wir es zerklopften im Takt.

Einteilung in Szenen und probieren der Rollen in unterschiedlicher Besetzung.

Am Ende standen sich traurige, neidische Blicke, aber auch strahlende gegenüber und solche, die sich über das Glück der anderen freuten.

Eine Kollegin, die an diesem Tag nicht Probe hatte, fragte mich: „Habt ihr euch geprügelt?“

Nein, soweit kam es nicht. Am Ende gab es aufmunternde und erklärende Worte von unserer lieben Regie.

Eine spannende Probe steht uns wieder bevor, denn viele Rollen sind noch nicht besetzt.

Erst zwei so gut wie fix.

Mit gemischten Gefühlen gehe ich nun durch Hammerpark, um die Viehofner Seen und durchquere den Europaplatz. Die schicksalhafte Geschichte rund um die Glanzstoff und ihrer MitarbeiterInnen hat mich gepackt …

Sigrid Zuser | powervolle, sonnengrüßende Bürgerin bei GLANZSTOFF & GESCHICHTEN AUS DEM HORVÁTH-LAND

Hinterlasse einen Kommentar